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Die Entwicklung von Navigationshilfen

Bei größeren Netzstrukturen produzieren zweidimensionale Browser nur mehr unübersichtliche Darstellungen sich überkreuzender Verknüpfungen, die nicht auf den Bildschirm passen. Durch dreidimensionale Darstellung kann die Struktur dagegen so visualisiert werden, daß sich einzelne Verknüpfungen nicht überschneiden. Man unterschiedet hierbei:

schematische Repräsentationen (Distanz zwischen den Knoten und Richtung der Verknüpfungen haben keine Bedeutung) und

räumliche Repräsentationen (Distanz zwischen Knoten drückt deren wechselseitige Bezogenheit aus).

Smith und Wilson (1993) untersuchen die Auswirkungen einer solchen schematischen Repräsentation gegenüber einer räumlichen sowie einer zweidimensionalen gegenüber einer dreidimensionalen. Als Beispiel wurde ein akademisches Informationssystem implementiert, das Auskunft über die Personen und Projekte am Institut geben sollte: Es läßt sich keine dieser Darstellungsformen eindeutig favorisieren, da jede für unterschiedliche Zwecke geeignet ist. Stehen funktionale Beziehungen im Vordergrund, sind schematische Darstellungen gut geeignet, geht es dagegen eher um topographische Relationen, dann ist eine räumliche Darstellung überlegen. Smith und Wilson (1993) hoffen, daß sich bei einer räumlichen Darstellung nach gewisser Zeit Wissen sowohl über funktionale als auch über propositionale Aspekte der Datenbank bzw. der Domäne herausbildet. Bei komplexen Domänen mit festen physikalischen Manifestationen scheint die dreidimensionale räumliche Darstellung besonders überlegen zu sein, bei einfachen Informationssystemen reicht hingegen eine zweidimensionale Darstellung aus (bei abstrakteren Themen ist eher eine schematische Darstellung geeignet, bei konkreteren eher eine räumliche).

Das Hinzufügen einer dritten Dimension macht das Navigieren anfangs schwieriger, unter geeigneten Bedingungen ist es jedoch eine große Hilfe beim Erkunden und Gebrauch des Hypertextes und somit auch bei der Aufgabenbearbeitung.



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Last modified 10-29-98